Kreuzspinne ©Pixabay/Ben_Kerckx
Wenn man nur schon das Wort „Spinne“ hört, zucken viele von uns bereits zusammen. Obwohl diese Insekten keine Schädlinge sind, sondern selbst Schädlinge vertilgen, haben einige große Angst vor ihnen und beginnen zu kreischen oder rennen panisch weg, wenn sie eine Spinne sehen, oder ihnen eine zu nahe kommt.
Ja, für die meisten Menschen sind sie nicht schön anzusehen, aber diese Spinnentiere sind genauso wichtig für die Natur und Umwelt wie alle anderen. Und wenn die Angst nicht zu groß ist, lohnt es sich auch eine eindringende Spinne einzufangen und sie im Grünen wieder freizulassen.
Der Nutzen von Spinnen
Wenn Sie eine Spinne zu Hause vorfinden, ist das vielleicht im ersten Moment ein kleiner Schock, aber diese Tiere fressen mit Vorliebe Fliegen, Mücken, Motten etc. und halten dadurch die Wohnung frei von diesen Plagegeistern. Aber auch die Landwirtschaft profitiert davon, da sie durch den Einsatz der Spinnen weniger chemische Pestizide gegen Schädlinge einsetzen müssen.1
Aber auch die Spinnenseide ist ein sehr interessantes natürliches Material. Forscher versuchen schon seit den 80er Jahren das Rätsel dahinter zu lösen. Sie ist hauchdünn und im Vergleich zu Stahl 5-mal reißfester. Zum Beispiel könnte ein Seil aus Spinnenseide mit einem Durchmesser von 1 mm eine 80 kg schwere Person tragen.2
Vor ein paar Jahren ist auch schon das erste serienmäßige Kleidungsstück aus synthetischer Spinnenseide auf den Markt gekommen sein, eine Outdoor Jacke, die sehr leicht und robust ist.
Aber auch die Gifte der Spinnen sind für Forscher interessant. Hochgerechnet auf alle bekannten Spinnenarten sind Millionen Wirkstoffe in den Spinnengiften enthalten, welche eventuell hilfreich bei der Behandlung von Erkrankungen des Muskel- und Nervensystems des Menschen sein können.3
Gefahren von Spinnen
Wie schon erwähnt, sind Spinnen im Grunde keine Schädlinge, wie z.B. Kakerlaken, Mücken, Zecken oder andere Insekten. Sie essen weder unsere Lebensmittel, noch erzeugen sie Allergene oder verbreiten Krankheiten.4
Nur die wenigsten Spinnen stellen für den Menschen eine echte Gefahr dar. Die Tarantel wird fälschlicherweise für die gefährlichste Spinne gehalten, hat aber ein schwächeres Gift als beispielsweise die Schwarze Witwe, Trichternetz und braune Einsiedlerspinne, die tödlichsten und somit wirklich gefährlichsten aller Spinnenarten.1
Im Grunde beißen Spinnen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Die meisten Bisse bleiben unbemerkt, da viele Spinnenarten mit ihren Fängen die menschliche Haut gar nicht oder nur kaum verletzen können, daher verursachen sie lediglich leichte Hautreaktionen wie Entzündungen, leichte Schwellungen oder Juckreiz. Dies variiert jedoch stark je nach Spinnenart. In allen Fällen sollten die Wunden zur Sicherheit desinfiziert und bei Unsicherheit von einem Arzt behandelt werden.
Allergiker sollten in jedem Fall Acht geben, denn durch das injizierte Gift können manche Spinnenbisse, wie Wespenstiche, allergische Reaktionen hervorrufen.5
Ein eher bekannteres und weit verbreitetes Problem, welches Spinnen zu verantworten haben, ist die Angst, die wir Menschen ihnen gegenüber entwickelt haben. In Europa leiden ca. 35% der Menschen an einer Spinnenphobie (Arachnophobie). Betroffene Personen reagieren schon beim Anblick einer Spinne mit Angst und Panik und haben im schlimmsten Fall sogar Herzrasen, Schweißausbrüche oder Atemnot. Und dass, obwohl es sich in den allerwenigsten Fällen um wirklich gefährliche Spinnen handelt.6
Eigenschaften und Kennzeichen einer Spinne
Weltweit sind bisher ca. 46.000 Spinnenarten bekannt, doch Forscher sind sich sicher, dass noch lange nicht alle Arten entdeckt worden sind.3
Lebenszyklus einer Spinne
Jede Spinnenart ist anders, aber alle haben den gleichen allgemeinen Lebenszyklus und entwickeln sich in drei Stadien vom Ei zu Spinnenjungen und schlussendlich zur erwachsenen Spinne. Die Einzelheiten der Entwicklungsphasen variieren je nach Art, im Grunde sind sie aber alle sehr ähnlich, wie auch die Paarungsrituale.
Paarung: Um nicht als Beute verwechselt zu werden, müssen sich die Männchen den Weibchen vorsichtig nähern. Das Gerücht, dass die Männchen nach der Paarung verspeist werden stimmt nicht, die meisten Spinnenweibchen fressen ihre Partner nicht.
Danach lagern die Weibchen das Sperma ein, bis sie bereit sind Eizellen zu produzieren. Zuerst wird nämlich noch ein Eizellensack aus Spinnenseide konstruiert, der zäh und wetterbeständig ist, um den Nachwuchs zu schützen. Dann erst werden die Eier befruchtet und darin abgelegt. Je nach Art legt das Spinnenweibchen ein paar wenige oder mehrere hundert Eier.
Das Ei: Meistens dauert es einige Wochen, bis die Spinnenjungen aus dem Ei schlüpfen. Je nach Klimazone können die Eier in den Säcken auch überwintern. Manche Spinnenarten legen den Eizellensack an einen sicheren Ort und überlassen die Eier Ihrem Schicksal, bei anderen wiederum bewacht die Spinnenmutter den Sack, bis die Jungen schlüpfen. Weibchen der Wolfsspinne tragen den Sack sogar mit sich, bis die Eier bereit sind zu schlüpfen, dann beißt die Mutter den Sack auf, um sie frei zu lassen. Speziell bei dieser Art trägt die Mutterspinne ihre Schützlinge noch bis zu 10 Tage auf ihrem Rücken mit sich mit.
Das Spinnenkind: Die unreifen Spinnen werden als Spinnenkinder/Spinnenjunge bezeichnet. Diese sehen aus wie ihre Eltern, nur wesentlich kleiner, wenn sie aus dem Ei schlüpfen. Gleich danach verteilen sich die Spinnenkinder und krabbeln drauf los, andere Arten fliegen aber auch weg, was als „balooning“ bezeichnet wird. Hierfür klettern sie zuerst auf einen Zweig, oder eine andere Erhöhung, heben ihren Hinterleib an und stoßen Seidenfäden aus, die vom Wind samt Spinne davongetragen werden. Manche Spinnen können auf diese Weise nur kurze Strecken zurücklegen, andere aber fliegen sogar sehr weite Distanzen.
Spinnenkinder in einem Nest ©Pixabay/neelam279
Spinnenjunge sind noch sehr verletzlich bis sie ganz ausgewachsen sind und sich das Exoskelett vollständig ausgebildet hat. Die meisten Spinnenarten sind nach 5 bis 10 Häutungen fertig entwickelt. Bei einigen Arten ist das Männchen voll ausgewachsen, wenn es den Eisack verlässt, weibliche Spinnen sind immer größer als die männlichen und brauchen daher auch mehr Zeit, um zu reifen.
Erwachsene Spinne: Wenn die Spinne sich komplett entwickelt hat und als erwachsen gilt, ist sie auch bereit für die Paarung. Grundsätzlich leben die Weibchen länger als die Männchen, welche oft nach der Paarung sterben. Die meisten Spinnenarten leben ein bis zwei Jahre, wobei dies natürlich von Art zu Art unterschiedlich ist.
Vogelspinnen, zum Beispiel, haben eine ungewöhnlich lange Lebensdauer. Die Weibchen werden sogar ca. 20 Jahre alt.7
Anatomie einer Spinne
Alle Spinnentiere haben Mundwerkzeuge, die Chelizeren genannt werden, und acht Beine.
Die Ordnung Araneae bezeichnet die Webspinnen unter den Insekten/Spinnentieren. Diese haben zwei grundlegende Körperteile, den Cephalothorax und den Hinterleib. Der Cephalothorax setzt sich zusammen aus den Augen, den Kieferklauen, den Mundwerkzeugen, den Giftdrüsen und ist das Körperteil, an dem die Beine befestigt sind. Der Hinterleib enthält die Spinndrüsen (Organe, durch die Seide ausgestoßen wird), das Herz, die Verdauungsorgane und die Seidendrüsen.
Die meisten Spinnenarten haben acht Augen, in zwei Viererreihen in gerader oder geschwungener Ausrichtung. Je nach Familie bzw. Spinnenart funktionieren die Augen nur als Lichtrezeptoren, um Tag und Nacht unterscheiden zu können, manche Arten haben sich aber auch weiterentwickelt, sodass sie auch ein wenig schärfer sehen und Farben wahrnehmen können. Die Anzahl, Größe und Anordnung der Augen ist meist sehr unterschiedlich und ist bei der Identifikation sehr hilfreich.
Am Ende der Mundwerkzeuge befinden sich die zwei Fangzähne mit Poren an jeder Spitze, durch die das Spinnengift in die Beute injiziert werden kann.
Es befinden sich vier oder sechs Spinndrüsen am hinteren Ende des Abdomens. An jeder Spinndüse ist eine Reihe von Zapfen, durch die Seide ausgestoßen werden kann. Diese wird verwendet, um Erdlöcher auszukleiden, Eier in einen Sack zu wickeln und um Wege zu kennzeichnen, damit eine Spinne wieder zu ihrem Rückzugsort zurückfindet. Webspinnen bauen auch Labyrinthe aus Seide oder ein flaches Netz, um so Beute zu fangen.8
Weibliche Riesenkrabbenspinne ©BioCycle (HK) Ltd
Vorbeugung mit BIO/CLEAN KILL
Wenn es Ihnen unangenehm ist, dass Spinnen in und um Ihr Haus herum sind, können unsere Produkte Bio/Clean Kill Classic und Bio/Clean Kill (Extra) Micro-Fast zur Vorbeugung eingesetzt werden. Alle paar Wochen alle Ecken, Fugen, Ritze, Spalten und Stellen behandeln, wo sich diese Spinnentiere gerne aufhalten und rasten, hilft die Krabbeltiere fern zu halten.
Auch bei einem akuten Problem können die Produkte angewendet werden. Je nach Größe der Spinne kann der Knock-Down nach ein paar Sekunden bis Minuten einsetzen.
Interessante Facts zu Spinnen
- „Altweibersommer“: Diesen Begriff haben wir den Spinnen zu verdanken. Häufig sieht man nämlich ganz feine Spinnfäden durch die Luft schweben, die an lange weiße Haare von „alten Weibern“ erinnern. Eigentlich handelt es sich hierbei um die Flugfäden der kleinen Jungspinnen, wenn sie beginnen die Welt zu erkunden. („Balooning“)9
- Spinnen Kämpfe: In Japan werden schon seit Jahrhunderten Spinnen trainiert und für Wettkämpfe ausgebildet. Die sogenannten Spinnen-Kampf-Tourniere finden einmal im Jahr statt. Dafür werden Wespenspinnen gefangen und für den „Samurai Kampf“ trainiert. Sie haben ein starkes Außenskelett, was mit einer Rüstung zu vergleichen ist, acht Beine, acht Augen und nehmen ihre Umwelt mit den „Hörhaaren“ an ihren Beinen wahr. Ihre Waffe sind die Giftklauen, durch die das Gift in die Beute injiziert wird. Vor allem die Weibchen eignen sich gut, da ihr Kampf dem natürlichem Revierverhalten entspricht. Es handelt sich um unblutige Kämpfe, eine Runde gilt dann als verloren, wenn eine der beiden Kämpferinnen den Faden, an dem sich die Gegnerin abseilt, durchtrennt. Nach dem Tournier werden die Spinnen wieder frei gelassen. Diese japanische Tradition soll die Geister der Samurai Krieger weiterleben lassen.10
- Spinnen dienen als Nahrungsmittel: Spinnen sind eine wertvolle Eiweißquelle in weiten Teilen der Welt. In Kambodscha gelten zum Beispiel knusprig frittierte Vogelspinnen als köstlicher Snack. Indianer Stämme im Amazonas Gebiet wickeln Vogelspinnen in Bananenblätter und rösten diese direkt über dem Feuer. Aber auch in Mexico, Afrika und Australien stehen Spinnen auf der Speisekarte. Mahlzeit!11
Wespenspinne ©Pixabay/Nietjuh
Spinnen zählen wahrscheinlich zu den interessantesten und neben den Bienen zu den nützlichsten Insekten überhaupt und sind zurecht nicht als Schädling eingestuft. Weder stellt ihre Anwesenheit ein hygienisches Problem dar noch ist eine Krankheitsübertragung durch Spinnen bekannt.
Dort, wo keine Gefahr durch giftig Spinnen oder allergische Reaktionen auf Spinnenbisse besteht, sollt man diese Achtbeiner sorgfältig nach draußen transportieren. Andernfalls und bei Gefahr im Verzug, kann auf Bio/Clean Kill zurückgegriffen werden.
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