Die Welt der Flöhe

Mai , 2023

Flöhe im Haustierfell ©Shutterstock/KanphotoSS

Allein beim Gedanken an diese Plagegeister juckt es einen schon am ganzen Körper. Wer Haustiere hat, muss sich mit diesem Thema immer wieder beschäftigen und am besten präventiv handeln, bevor es zu spät ist und man diese Parasiten tatsächlich eingeschleppt hat. In diesem Artikel möchten wir euch nicht nur Hilfestellungen zur Vorbeugung und wenn es zu spät ist, zur initialen Behandlung geben, sondern auch allgemeines Floh-Wissen übermitteln.

Der Nutzen von Flöhen

Leider haben Flöhe keine natürlichen Fressfeinde, weswegen der Mensch sich selbst darum kümmern muss sich und sein Haustier davor zu schützen.1

Die Gefahren von Flöhen (für Mensch und Haustier)

Da sich Flöhe von Blut ernähren, sind sie von medizinischer und veterinärmedizinischer Bedeutung, sowohl wegen der Reizung durch ihre Bisse als auch wegen ihrer Rolle bei der Übertragung von Krankheitserregern.2

Die Bisse können Juckreiz und auch Entzündungen der Haut hervorrufen. Aufgrund der guten hygienischen Bedingungen werden in Mitteleuropa heutzutage kaum noch Krankheiten durch Flöhe übertragen. Trotzdem kann es weltweit noch zu einzelnen Fällen von Pesterkrankungen kommen, welche aber in der Vergangenheit sehr viel häufiger aufgetreten sind als heutzutage. In tropischen Ländern kann neben anderen Krankheiten auch das murine Fleckfieber durch Flöhe übertragen werden.

Hunde- und Katzenflöhe können Zwischenwirte des Gurkenkernbandwurms (Dipylidium caninum) sein, welcher bei diesen Haustieren vorkommt und auch (selten!) durch versehentliches Verschlucken von Flöhen bei Kindern oder Erwachsenen auftreten kann. Hunde und Katzen reagieren auf Flohstiche meist mit allergischen Reaktionen, da sie auf Bestandteile des Flohspeichels allergisch sind. Ein einziger Floh kann bereits ein allergisches Flohekzem auslösen, welches auch beim Menschen auftreten und auch durchaus starke Beschwerden verursachen kann.3

Eigenschaften und Charakteristiken von Flöhen

Flöhe sind flügellose, blutsaugende Ektoparasiten (leben auf der Körperoberfläche ihrer Wirte). Erwachsene Flöhe ernähren sich ausschließlich vom Blut warmblütiger Wirte, das sie zum Überleben und zur Fortpflanzung benötigen. Daher sind Flöhe die häufigsten Parasiten bei Katzen und Hunden und treten häufig als Haushaltsschädlinge auf.

Es gibt zwei verschiedene Gruppen von Flöhen.

Wirtsflöhe verbringen ihr ganzes Erwachsenenleben am Wirten, während Nestflöhe vorwiegend im Nest des Wirtes leben und nur auf den Wirt krabbeln, um die Blutmahlzeiten einzunehmen.4

Flöhe sind nur selten wirtsspezifisch. Interessanterweise ist in Europa der häufigste auf dem Menschen parasitierende Floh der Katzenfloh. Hundeflöhe kommen eher seltener vor. Für den Floh ist es typisch, dass er mehrmals hintereinander auf einer Linie sticht, eine sogenannte Flohleiter, da er sich leicht stören lässt und immer wieder Probestiche macht, bevor er ein Blutgefäß getroffen hat und Blut saugen kann.5

Es gibt auch den Menschenfloh (Pulex irritans), welcher aber in Mitteleuropa nur sehr selten vorkommt.6

In unserem Bericht konzentrieren wir uns vorwiegend auf die Flöhe, die uns in unserem Zuhause lästig werden können, daher haben wir uns auf Katzen- und Hundeflöhe fokussiert.

Aussehen

Es ist unmöglich den Unterschied zwischen Katzenfloh (Ctenocephalides felis) und Hundefloh (Ctenocephalides canis) mit bloßem Auge zu erkennen.

Die Flöhe werden ca. 3 mm groß, sind flügellos und rotbraun bis schwarz gefärbt. Ihr Körper ist seitlich abgeflacht und sie haben gut entwickelt starke Hinterbeine, mit denen sie sehr weit springen können. Flöhe haben am ganzen Körper nach hinten abstehende Stachel, mit deren Hilfe sie sich zwischen den Haaren ihres Wirtstieres bewegen können. Sowohl Katzen- als auch Hundeflöhe haben auch eine Reihe sehr schwerer Stacheln auf der Vorderseite des Kopfes und dem hinteren Teil des ersten Körpersegments (Stachelkämme).

Einer der Unterschiede ist, dass der Kopf des weiblichen Katzenflohs doppelt so lang wie hoch ist; der des weiblichen Hundeflohs ist jedoch weniger als doppelt so lang wie hoch.7 Des Weiteren ist beim Hundefloh der erste Stachel des Kopfstachelkamms höchstens halb so lang wie der zweite, beim Katzenfloh sind die ersten beiden Stachel in etwa gleich lang.8

Katzenfloh ©Shutterstock/Cosmin Manci

Fortpflanzung

Da die Paarung von Flöhen oft bis zu neun Stunden in Anspruch nehmen kann, brauchen sie viel Energie und wird meist erst vollzogen, wenn sie dafür genug Blut vom Wirten aufgenommen haben. Der Geschlechtsakt erfolgt entweder am Wirt oder am Boden/Liegeplatz des Tieres. Dabei begibt sich das Flohweibchen auf den Rücken des Männchens und nimmt dessen Sexualorgan in sich auf. Das allein kann schon einige Minuten dauern, da das Organ eine längere Strecke bis zum Spermienablageort zurücklegen muss.9

Im Anschluss an die Befruchtung legt der weibliche Floh nach den Blutmahlzeiten jeweils ca. 4 bis 8 Eier; insgesamt 400 bis 800 im gesamten Leben.10 Die weißen, oval-länglichen Eier sind ca. 0,5 mm groß und werden vom Weibchen im Fell des Wirtes, an dessen Ruheplatz oder umliegenden Orten abgelegt. Da die Eier nicht klebrig sind oder fest angebracht werden, kann es auch sein, dass das Haustier durch seine Bewegung die Eier im Haus verteilt.

Je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit schlüpfen die Larven nach 2 bis 14 Tagen. Sie sind strohfarbig, ca. 0,5 mm lang und schlank, blind und lichtscheu und bewegen sich schlängelnd. Die Flohlarven bleiben in der Umgebung des Wirtslagers und ernähren sich dort von organischem Material, wie z.B. Schuppen, Staub, sowie vom Kot der erwachsenen Flöhe und/oder Blutresten.

Ebenfalls abhängig von der Temperatur ist die Weiterentwicklung der Larve, welche 5 bis 15 Tage dauern kann; bei niedrigen Temperaturen kann es sich auch ca. 40 Tage ziehen. Dann fängt die Flohlarve an sich einen Kokon zu spinnen, um sich darin zu verpuppen. Nachdem der Kokon dunkel gefärbt ist, kann man die Puppen meist schwer erkennen/finden. Das Puppenstadium dauert meist 5 bis 10 Tage, je nach Umgebung.

Sofort nach dem Schlüpfen aus seinem Kokon, braucht der Floh eine Blutmahlzeit. Wenn aber kein Wirt verfügbar ist, verbleibt der Floh so lange in seinem selbst gebauten Versteck, bis er den Geruch oder die Wärme eines möglichen Wirtes wahrnimmt, und schlüpft erst dann final aus seiner Puppe. Insgesamt kann ein Floh wochen- oder monatelang in seinem Kokon ausharren, bis er seine erste Mahlzeit einnimmt.

Wie man eventuell schon herauslesen konnte, haben Flöhe eine sehr hohe Lebenserwartung. Je nach Art können sie bis zu 6 Jahre alt werden und während dieser Zeit auch lange Hungerphasen von mehr als 100 Tagen überstehen.11

Floh Lebenszyklus ©Shutterstock/Shanvood

Vorbeugung mit BIO/CLEAN KILL

Nachdem wir jetzt wissen, dass Flöhe nicht nur hartnäckig sind und lange Hungerzeiten überleben, sondern ihre Eier durch die Haustiere leider auch sehr leicht in der ganzen Wohnung verbreiten können, sollte man das Eigenheim und die geliebten Vierbeiner ausreichend schützen und präventiv handeln, um ein mögliches Einnisten dieser Parasiten zu verhindern.

Bio/Clean Kill Classic und Bio/Clean Kill (Extra) micro-fast kann im Haus überall, wo sich Haustiere häufig hinlegen oder schlafen, angewendet werden, um Flöhe fernzuhalten. Besprühen Sie auch das Sofa, das Hunde- oder Katzenbett, wenn das Tier nicht im Raum ist. Auch alle Bereiche mit Rissen und Spalten in der Nähe der Liegeplätze der Haustiere, wo die Insekten zwischen den Mahlzeiten ruhen können, sollten behandelt werden (hinter Fußleisten, unter Fenstern, Türleisten usw.).

Lassen Sie die behandelten Stellen trocknen, bevor Ihre Haustiere wieder das Zimmer/ihren Liegeplatz betreten.

Generell kann auch ein vermehrtes Staubsaugen hilfreich bei der Eindämmung/Bekämpfung sein. Dafür einfach den Beutel vorab innen mit Bio/Clean Kill einsprühen, oder im Falle eines beutellosen Saugers diesen anschließend sorgfältig reinigen und entleeren.

Bei einem akuten Befall sollte immer rasch gehandelt und auch zusätzlich der Tierarzt befragt/aufgesucht werden, um dem Tier die bestmögliche Behandlung gegen die lästigen Parasiten garantieren zu können.

Sensationelle Sprungkraft

Flöhe haben eine enorme Sprungkraft! Sie haben ein ausgeprägtes drittes Beinpaar, welches ihnen Sprünge von bis zu einem Meter ermöglicht. Die normale Muskelkraft würde dafür nicht ausreichen, aber Flöhe besitzen einen sogenannten Resilinpolster in ihren Hinterbeinen. Dieses elastische Protein, Resilin, spannt sich wie ein Bogen und ermöglicht den Flöhen solche weiten Sprünge.12

Einen kleinen Nachteil gibt es allerdings, denn die Flöhe können ihre Sprünge nicht wirklich steuern und landen dann meist nicht dort, wo sie eigentlich hinwollten.13

 

Klicken Sie hier für: DIE WELT DER FLÖHE – REFERENZEN